Finanzierung von Impfkampagnen

Podiumsdiskussionen

Patenschaften für Waisenkinder

Förderung des Schulwesens

Unterstützung von Notfallkliniken in Syrien

Kindergarten für Kriegswaise

Wiederaufbau bombardierter Schulen

Unterstützung für Kriegswitwen und Kriegswaisen

Syrientransporter gestartet, 2013

Schulkinder bedanken sich

Seit 2012 hat die Tübinger Syrienhilfe e.V. humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung in Syrien geleistet. Da die Gruppe der aktiv Mitwirkenden in den Jahren 2017 und 2018 immer kleiner wurde, musste der Verein im Jahr 2019 aufgelöst werden.

Sehr herzlich bedanken wir uns bei allen Unterstützern und Paten für ihre langjährige und großzügige Unterstützung. Diese Spenden haben eine konkrete und punktgenaue Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Syrien ermöglicht.

Die Inhalte der deutsch- und englischsprachigen Internetseite dokumentieren den Stand unserer Projekte gegen Mitte 2018.

Unser Verein fördert bewusst nachhaltige Projekte, die auf eine langfristige Verbesserung der Lebensumstände ausgerichtet sind (Unterstützung des Schulwesens und der Berufstätigkeit von Frauen, Wiederaufbau von Schulgebäuden…). Wir leisten in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Darüber hinaus unterstützen wir auch eine Reihe von kleineren medizinischen Projekten (Impfkampagnen, Ausbau von Notfallkliniken…). Ein weiteres Standbein unserer humanitären Arbeit ist die Hilfe für Kinder und Frauen in großer Not (Patenschaften, Kindergärten…).

Seit Herbst 2015 unterstützt unser Verein die Bevölkerung von Erbin, einem Vorort von Damaskus. Diese Stadt, die seit 2012 von den Truppen der Assad-Diktatur belagert wird, zählt rund 45000 Einwohner und steht nicht unter der Kontrolle der radikalen Islamisten. Bis August 2016 haben wir darüber hinaus die Stadt Darayya unterstützt (siehe "Wer wir sind" und "Unsere Ziele").

Folgende internationale Organisationen haben in Erbin und Darayya Projekte unterstützt:

Medico International (Deutschland), Institut für Auslandsbeziehungen (IFA, Deutschland), Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, Deutschland), International Relief and Development (USA), USAID (USA).

Bis Frühjahr 2015 hat sich die Arbeit unseres Vereins auf die Region Deir Ezzor und insbesondere auf die Stadt Al Mayadin fokussiert (siehe "Geleistete Arbeit"). Schon vor dem Krieg gehörte der Osten Syriens zu den ärmsten und am stärksten marginalisierten Teilen des Landes. Zwischen 2012 und 2015 hat unser Verein versucht, die große Lücke im Bereich der humanitären Hilfe in dieser Region zu schließen. Auf Grund seiner geographischen Lage stand der Osten des Landes außer Reichweite der grossen Hilfsorganisationen. In Al Mayadin hat unser Verein mit einem Hilfskomitee zusammengearbeitet, welches Projekte geplant und unter der Oberaufsicht des dortigen Stadtrates (Local Council) durchgeführt hat. Es handelte sich um das Lokale Koordinationskomitee für Soziales, das auch für das Schulwesen zuständig war. Auf Grund der Präsenz des IS können wir seit Frühjahr 2015 keine Hilfe mehr in Al Mayadin leisten. Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, eines Tages unsere Arbeit in dieser Stadt fortsetzen zu können. Aus diesem Grund wird unten weiterhin ein Projekt aufgeführt, das auf die Stadt Al Mayadin zugeschnitten ist und vom dortigen Hilfskomitee erarbeitet wurde. Dieses Projekt ist in der Liste durch die Klammer „Al Mayadin, aktuell unterbrochen“ gekennzeichnet.

Laufende Projekte

  • Wir unterstützen Kriegswaise und –witwen

Finanzierung eines Kindergartens für Kriegswaise (Erbin)

Waisenkinder im Kindergarten von ErbinErbin beherbergt unzählige Flüchtlingsfamilien, worunter sich zahlreiche Waisenkinder und Witwen befinden. Gerade die Kinder sind in besonderem Maße von den Schrecken des Krieges traumatisiert. Der Betrieb eines Kindergartens trägt unter anderem dazu bei, etwas Normalität ins Leben dieser Kinder zu bringen. Der von unserem Verein finanzierte Kindergarten beherbergt in erster Linie Voll- und Halbwaise. Es handelt sich aktuell um ca. 450 Kinder (siehe auch "Geleistete Arbeit" und "Zusatzinfos zu den Projekten").

Unser Kindergarten ist Teil der zivilen Bildungseinrichtung "Salam" ("Frieden"), die fünf Grundschulen, eine Berufsschule und ein Kulturzentrum umfasst. Der Name der Einrichtung wurde auf Vorschlag unseres Vereins ausgewählt. Alle Bestandteile der Bildungseinrichtung mussten unterirdisch errichtet werden, um einen gewissen Schutz vor syrischen und russischen Luftangriffen zu bieten. Da das Regime keinerlei Schutzanlagen in der Stadt betreibt, muss der Waisenkindergarten zeitweilig auch als Luftschutzbunker verwendet werden. Am 23.9.2017 konnte der reguläre Betrieb des Kindergartens wieder aufgenommen werden.

Aktuell benötigt der Kindergarten viele Lehrbücher: Jedes Kind soll ein Buch für die arabische Schrift, ein arabisches Zahlenbuch, ein englisches Leselern-Buch (für die lateinische Schrift) und ein englisches Zahlenbuch erhalten. Jedes Buch kostet nach dem heutigen Dollar-Kurs 0,47 Euro. Für rund 1,90 Euro pro Kopf können die Kinder ihre ersten vier Schulbücher erhalten. Mit nur etwa 850 Euro Gesamtbetrag sind alle 450 Kinder mit ihren ersten Schulbüchern ausgestattet. Auch im Jahr 2018 wird die Tübinger Syrienhilfe den Kindergarten weiter unterstützen. Dafür planen wir mit einem Finanzbedarf von etwa 17000 Euro.

Im Februar 2018 warnte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterrez, dass in der Ost-Ghouta 400.000 Menschen in einer „Hölle auf Erden“ lebten. Er forderte erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Hilfskonvois der Vereinten Nationen, die Medikamente und Lebensmittel in die Region liefern sollten, wurden durch das Regime aufgehalten und konnten einen Teil der dringend benötigten Hilfsmittel nicht ausliefern.

Am 20.3.2018 bombardierten das Regime und seine Helfer unseren Kindergarten. Eine russische FAB-1500-Bombe, die speziell dafür konstruiert ist, in der Erde liegende Ziele zu zerstören, traf den unterirdischen Kindergarten. Mindestens 15 Kinder wurden bei diesem Angriff getötet. Unsere Helfer vor Ort berichten von insgesamt 23 getöteten Kindern und Helferinnen (siehe Presse).

 

  • Wir bekämpfen Krankheiten

Medikamente für die Bevölkerung (Erbin)


ImpfmittelSeit Beginn des Konflikts ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den belagerten Gebieten kaum mehr gewährleistet. Es fehlt an allem, insbesondere an Medikamenten und Impfmitteln (z.B. gegen die Kinderlähmung). Bereits in den Jahren 2014 und 2016 hat die Tübinger Syrienhilfe durch Überweisung von Spendengeldern zwei Impfkampagnen für die leidende Zivilbevölkerung unterstützt (siehe "Geleistete Arbeit" und "Zusatzinfos zu den Projekten").

Im Herbst 2017 hat unser Verein erneut eine Impfkampagne finanziert. Sie begann Anfang Oktober und wurde am 3.11.2017 erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der Impfaktion wurden insgesamt 4000 Kinder gegen Masern, Meningitis, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Mumps, Rubella-Virus, Tetanus und Diphtherie geimpft. Die Impfkampagne wurde ermöglicht durch eine Spende von 3000 Euro.

  • Wir retten Kinder vor dem Hunger

Ein Waisenkind unterstützen (Patenschaften) (ehemals Darayya)

Waisenkinder unterstützen Mit 15 Euro im Monat können Sie ein Waisenkind unterstützen, das aus Darayya stammt und jetzt an einen neuen Ort geflüchtet ist. Sie schließen bei uns eine Waisenpatenschaft ab, erhalten die persönlichen Daten des Waisenkindes und können es dann kontaktieren und es vielleicht in einigen Jahren besuchen (siehe "Geleistete Arbeit").

Die Patenschaft hat die Dauer von mindestens 6 Monaten, kann aber bis zum 18. Lebensjahr des Kindes dauern. Wir garantieren, dass Ihre Beiträge dem Vormund des Kindes übergeben und zweckgemäß verwendet werden. Zahlungsart: Einzugsermächtigung oder Dauerauftrag (Formular zur Patenschaftsübernahme).

 

  • Wir fördern erneuerbare Energien

Solarpanels (Erbin)

Wegen der Kriegsinflation und auf Grund der Belagerung durch die Assad-Truppen ist der Preis für Benzin und Heizöl in Erbin fast ins Unermessliche gestiegen. Weil das Elekrizitätsnetz durch die Bombardierungen des Regimes weitgehend zerstört wurde, werden zahlreiche Stromgeneratoren eingesetzt, die mit Benzin betrieben werden. In den kalten Wintermonaten müssen zudem die Schulräume, die in der Nacht auch zahlreiche Flüchtlinge beherbergen, beheizt werden.
Um Geld zu sparen, möchte das Lokale Koordinationskomitee von Erbin die Versorgung mit Solarenergie ausbauen. Versuchsweise soll zunächst der Kindergarten für Kriegswaise, den wir in dieser Stadt unterstützen, mit Solarpanels ausgestattet werden.

 

  • Wir helfen kriegstraumatisierten Kindern

Psychologische Betreuung kriegstraumatisierter Kinder (Erbin)


Zeichnung eines syrischen Kindes, Januar 2015.Wie in allen Kriegsschauplätzen von Syrien leben auch in Erbin zahlreiche Kinder, die von den Gräueln des Krieges traumatisiert sind. Psychologisch geschulte Ärztinnen und Ärzte möchten diese Kinder durch eine professionelle Kriegstrauma-Therapie behandeln. Zu diesem Zweck soll in Erbin ein Zentrum zur psychologischen Betreuung kriegstraumatisierter Kinder entstehen. Behandlungskapazität: ca. 100 Kinder zwischen 6 und 15 Jahren.

 

 

  • Wir investieren in Bildung

Unterstützung der Schulen (Erbin)

Seit Beginn des Aufstandes setzt sich das Lokale Koordinationskomitee von Erbin, trotz Belagerung und Bombardierungen durch das Assad-Regime, für den Schulunterricht ein. Um den Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen, hat die Deutsche Hilfsorganisation Medico International mehrere Schulen in Erbin unterstützt. Die vom Lokalen Koordinationskomitee betriebenen Schulen befolgen einen liberalen Lehrplan. Die Lehrerinnen und Lehrer, die dort unterrichten, arbeiten ehrenamtlich. Um den Schulbetrieb weiterhin aufrechtzuerhalten werden dringend Spenden benötigt. Unser Verein möchte die Schüler und Lehrer von Erbin ebenfalls aktiv unterstützen. Mit den Spendengeldern soll z.B. Schulmaterial (Tafeln, Stifte, Hefte, Bücher…) und Heizöl für die kalten Wintermonate beschafft, ein Teil der Mietkosten gedeckt oder ein bescheidenes Einkommen für die Lehrerinnen und Lehrer ermöglicht werden.

Aufruf zur Unterstützung der
liberalen Schulen von Erbin (Herbst 2015). (Video)

 

 

 

  • Wir retten Leben

Medizinische Unterstützung von kleinen Notfallkliniken
(Al Mayadin, aktuell unterbrochen)


Ausstattung für einen OP-SaalDie Krankenhäuser von Al Mayadin wurden durch Artilleriebeschuss oder Luftminen funktionsunfähig gemacht. Ein paar kleine noch bestehende Kliniken sind schon lange mit den zahlreichen Verletzten und Kranken, die dort versorgt werden, an ihre kapazitiven Grenzen gestossen, zudem fehlt es auch hier an Allem. Mit ihrer Geldspende können für diese Kliniken dringend gebrauchte Medikamente und eine rudimentäre Grundausstattung an medizinischen Geräten beschafft werden (siehe "Geleistete Arbeit" und "Zusatzinfos zu den Projekten").




Abgeschlossene Projekte

  • Errichtung eines Kindergartens für Kriegswaise (2016) (Erbin)


Im Frühjahr 2016 hat unser Verein die Errichtung eines Kindergartens für Kriegswaise in Erbin finanziert. Die Räumlichkeiten befinden sich im Untergeschoss eines Gebäudes, um die Kinder vor den Bombardierungen durch das Assad-Regime zu schützen (siehe "Geleistete Arbeit").

  • Wiederaufbau bombardierter Schulen (2013-2015) (Al Mayadin)


Die Schulen von Al Mayadin wurden größtenteils zerbombt und konnten somit nicht mehr für den regulären Schulunterricht genutzt werden. Die übriggebliebenen Schulgebäude dienten (und dienen sicherlich immer noch) als Überlebensort für tausende Familien, die aus anderen Ortschaften geflohen waren. Auf Wunsch des 2015 aufgelösten Lokalen Koordinationskomitees für Soziales und Schulwesen, haben wir die Sanierung von Schulen und den Wiederaufbau von zerstörten Schulgebäuden in Al Mayadin finanziert (siehe "Geleistete Arbeit" und "Zusatzinfos zu den Projekten"). In den Schulen, in denen Dank unserer Hilfe die Heizung renoviert wurde, kamen zudem noch Heizkosten hinzu. Diese beliefen sich für den Winter 2014-2015 auf ca. 37000 Euro.

  • Nähmaschinen (2013-2014) (Nordsyrien)
    Siehe "Presse".

Nicht verwirklichte Projekte (Al Mayadin, Darayya)

Die hier aufgeführten Projekte wurden zwischen 2012 und 2016 von den Lokalen Koordinationskomitees und Stadträten (Local Councils) von Al Mayadin und Darayya gutgeheissen. Auf Grund der begrenzten finanziellen Mittel, die unserem Verein zur Verfügung standen, konnten diese Projekte leider nicht umgesetzt werden.

  • Schneidereiwerkstatt für Waisenmädchen und Witwen


Auf Anregung einer Fraueninitiative plant der Local Council von Darayya eine Schneidereiwerkstatt zu errichten.Sie soll auch als Berufsbildungszentrum dienen. Das Projekt ist eine Hilfe zur Selbsthilfe. In der Stadt gibt es viele verwaiste Mädchen und Witwen, die ausschließlich durch Spenden versorgt werden. Nun wollen sie aus eigener Initiative aktiv werden und ihr Brot selbst verdienen. Produktionskapazität: der Bedarf der Stadt an Kleidung soll gedeckt werden.

  • Unterstützung für Lehrerinnen:
    Schule für Flüchtlingskinder

Eine Gruppe von Lehrerinnen in Al Mayadin hat sich bereit erklärt, Flüchtlingskinder ehrenamtlich zu unterrichten.

  • Behindertenwerkstatt

Das Lokale Koordinationskomitee für Soziales plant den Bau einer Behindertenwerkstatt in Al Mayadin, die vor allem Blinde und Taubstumme (Frauen wie Männer) beschäftigen soll. Vor Ort gibt es tüchtige Meister, die gerne unentgeltlich ausbilden möchten. Es fehlen ihnen aber die nötigen Gerätschaften.

  • Krankenhaus von Al Mayadin

Es ist geplant, dass das Lokale Koordinationskomitee für medizinische Versorgung durch Spenden aus dem Ausland, ein altes Krankenhaus saniert und ein weiteres neu aufbaut. Beide Krankenhäuser würden die Verletzten und Kranken aus der Stadt und den umliegenden Dörfern versorgen. Die Projektkosten für beide Krankenhäuser werden auf 152.000 Euro geschätzt.

  • Frauen- und Kinderklinik

Die einzige Frauen- und Kinderklinik in der Stadt Al Mayadin (also für Al Mayadin und Umgebung mit mind. 500.000 Menschen) ist größtenteils zerstört. Sie soll wiederaufgebaut und mit den nötigen medizinischen Geräten ausgestattet werden.

  • Trinkwasser-Filter-Anlage

Da das einzige existierende Trinkwasserwerk der Stadt durch Assad-Bomber zerstört wurde, ist die Bevölkerung gezwungen verseuchtes Wasser aus dem Euphrat als Trinkwasser zu verwenden. Aus diesem Grund planen die Lokalen Koordinationskomitees die Einrichtung einer Trinkwasser-Filteranlage. Die geschätzten Projektkosten hierfür betragen 53.000 Euro.

  • Erneuerung des Elektrizitätsnetzes

Auch die Elektrizitätstechnik wurde in Al Mayadin durch Luftangriffe größtenteils zerstört, so sind z.B. die meisten privaten Stromgeneratoren vernichtet worden. Nun bemühen sich die Ingenieure und Elektriker der Lokalen Koordinationskomitees die existierenden Generatoren zu reparieren. Es ist geplant, neue Generatoren anzuschaffen und das Elektrizitätsnetz wieder funktionsfähig zu machen. Die Projektkosten schätzen wir derzeit auf 10.000 Euro.

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